Warum das so ist, dass sich im Leben vieles so ungleichmäßig verteilt und manchmal alles zusammenfällt? Ich weiß es auch nicht. In diesem Herbst erlebe ich dieses Phänomen jedenfalls als gottgegebene, geistliche Übung. Es scheint, als sagte der Herr, dass ich gar nicht alles im Griff haben soll. Es ist, als wolle Er zeigen, dass Er der Herr ist. In diesen Monat fallen nicht nur alle meine Herbstvorlesungen, drei davon ganz neue, die ich vertretungsweise ausgerechnet im Oktober halten und damit ganz neu vorbereiten muss, M4 (wovon ich kürzlich berichtete), sondern auch die Vorbereitungen und die Durchführung des Filmprojektes – wozu ich mir ehrlich gesagt deutlich mehr Ruhe und Inspiration gewünscht hätte. Und dann natürlich der ganz normale Wahnsinn des üblichen Alltages. Anfang November ist dann der Abschluss des MIS-Kurses und dazu werde ich einige Tage nach Örebro reisen müssen. So weit es geht, habe ich die Vorbereitung unserer H2O-Sonntagstreffen an andere im Team abgegeben, die auch gerne aushelfen, und ich bin grad ein Meister im Nein-Sagen, wenn es um weitere Anfragen geht. Sogar die Herbst-Männerfreizeit musste ich schweren Herzens absagen. Meine Woche liegt grad locker bei 70 Stunden und ich kann nix tun, damit’s weniger wird. Außer, auf den November warten, denn dann wird’s weniger. Mir ist aber, wie gesagt, als sagte der Herr mir, dass man gerade so auf dem Wasser wandelt: solange der Blick auf Ihn gerichtet bleibt und der Glaube nicht sinkt, wird man es selbst auch nicht tun. Ich bin froh und dankbar für jede einzelne Aktivität und ganz besonders für das Filmprojekt, aber dass alles innerhalb weniger Wochen zusammenfällt, lag leider außerhalb meiner Kontrolle. Es soll wohl so sein, dass ich nicht nur in die Knie, sondern vor allem auf die Knie gehe. Er zeigt seine Kraft in den Kraftlosen. Und es ist ja absehbar – aber möchte nicht jemand mit mir im Oktober auf die Knie gehen und damit etwas tragen helfen?