Wusstest du, dass das sowohl das englische Wort “church” als auch das schwedische Äquivalent “kyrka” ihre etymologischen Wurzeln im deutschen Wort “Kirche” haben? Und dass sich “Kirche” wiederum vom griechischen “kyriakón” ableitet, was so viel heißt wie “Haus des Herrn” oder etwas treffender “Gebäude, dem Herrscher gehörend”? Das Wort Kirche ist also eng an den Kirchbau geknüpft. Jesus sagt in Mattäus 16,18 aber nicht, dass er auf diesen Felsen seine kyriakón bauen wolle (was rein architektonisch und in jedem Fall statisch viel Sinn ergäbe). Er wolle seine ekklesía bauen, sagt Jesus stattdessen, seine Versammlung. Alle Spanischsprechenden haben es da besser. Ekklesía hat immer mit Menschen zu tun – und in der Bibel mit solchen, die sich um Jesus herum scharen und mit ihm durch die Gegend ziehen. Heute hier, morgen da. Wie die Jünger eben. Jesus ist exrem mobil, ständig unterwegs und gibt den Kurs vor – wenn auch nur zu Fuß, bestenfalls mal auf einem Esel. Das ist Gemeinde. Doch versuch mal, ein Gemeindehaus mit einem Esel durch die Gegend zu ziehen…
Nun, diese Gedanken kamen mir bei der Vorbereitung zum neuen Kurs “Gemeindegründung”, der in diesem Frühling wieder fällig ist. Nach zwei Jahren sind wieder ein Menge Anpassungen fällig. Die Welt entwickelt sich. Und Gemeindegründer müssen so flexibel sein wie Jesus selbst. Ich wünschte mir mehr geeignete Literatur zum Thema! Das meiste ist so altmodisch, selbst wenn’s neu ist.
Heute morgen war also Geschmacksprobe. Habe eine 90-minütige, einführende Vorlesung gehalten in der Hoffnung, dass sich nun viele für diesen Wahlpflichtkurs entscheiden werden.